Rattengift: Vergiftung von Hunden und Katzen
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Quelle des Titelbildes: elements.envato.com
Gift gegen Nagetiere bezeichnen wir als Rodentizid. Die überwiegende Mehrheit der derzeit verwendeten Präparate basieren auf Cumarin-Derivaten und wirken als sogenannte Antikoagulanzien - die Blutgerinnung im Sinne einer Verringerung stören - was dazu führt, dass das Blut nicht gerinnt und das Tier abnormal blutet. Weniger verbreitete Präparate, z.B. Phosphide, wirken auf einer anderen Grundlage, insbesondere als Krampfgifte.
Was genau ist das?
Die am häufigsten verwendeten Substanzen in gerinnungshemmenden Rodentiziden sind Bromadiolon und Brodifacoum. Früher wurde auch Warfarin eingesetzt (vielleicht kennen Sie es auch aus der Humanmedizin als Medikament zur Verminderung der Blutgerinnung bei der Vorbeugung von Thrombosen) – allerdings ist es weniger wirksam, da eine wiederholte Einnahme des Giftes notwendig war, um die Nagetiere zu töten. Die Präparate sind durch unterschiedliche Handelsnamen gekennzeichnet (Ratimor, Kilrat, Lanirat Z, Bros...) und können unterschiedliche Formen annehmen – Würfel, Pulver, in Gift getränktes Korn oder Granulat. Die Farbe ist normalerweise tiefblau oder leuchtend rot.
Wie diese Gifte auf den Körper des Nagetiers wirken
Für eine ordnungsgemäße Blutgerinnung (damit das Tier nicht ungewöhnlich blutet und sich keine Blutgerinnsel bilden) wird Vitamin K benötigt, das durch das Gift blockiert wird und vom Körper nicht verwertet werden kann. Gleichzeitig können auch Blutgefäße geschädigt werden, die zum Platzen neigen. Beide Mechanismen führen zu übermäßigen Blutungen.
Nagetiergiftvergiftungen werden vor allem bei Hunden beschrieben, seltener bei Katzen, es sind aber auch Fälle von Vergiftungen bei Pferden, Eulen und Menschen bekannt.
Wie wird ein Tier vergiftet?
Bei einer Vergiftung ist meist die direkte Einnahme einer großen Menge Gift nötig – leider ist es rezeptfrei erhältlich und nicht selten werden Giftköder gezielt platziert. Wenn Sie zu Hause Tiere und unerwünschte Schädlinge haben, ist es sinnvoller, eine andere Art der Beseitigung zu wählen.
In den allermeisten Fällen ist den Besitzern nicht bewusst, dass der Hund Kontakt mit Nagetiergift hat.
Symptome einer Rattengiftvergiftung
Im Gegensatz zu den meisten Vergiftungen treten die Symptome nicht sofort auf, sondern erst einige Tage nach der Einnahme des Giftes (2–5 Tage). Es kommt zu einer übermäßigen Blutung – es kann Blut eindringen dürfen, Schemel, Erbrechen, tropfen ab NasenlöcherAllerdings kommt es nicht selten auch nur zu inneren Blutungen im Brust- oder Bauchraum, die sich anschließend beim Tier durch einen Mangel an roten Blutkörperchen bemerkbar machen (Anämie) – also Schwäche, Müdigkeit, blasse Schleimhäute, schnelles Atmen.
Die Symptome treten erst mit einer Verzögerung von mehreren Tagen auf.
Durch Nagetiergift vergifteter Hund – übermäßige Blutung aus der Nase und der Mundhöhle.
Wie erkennt man eine Vergiftung?
Eine grundlegende Blutuntersuchung (Blutbild, Organparameter) zeigt möglicherweise keine grundlegenden Veränderungen – oder nur eine Abnahme der roten Blutkörperchen aufgrund einer Blutung. Entscheidend ist die Untersuchung der Blutgerinnung mittels eines Tests PT, aPTT. Dieser Test zeigt, wie schnell das Blut gerinnt (angegeben in Sekunden), wobei die Werte bei einer Vergiftung extrem ansteigen. Es gibt nur wenige Erkrankungen, die zu einem ähnlichen Befund führen können. Daher betrachten wir ihn als aussagekräftig für eine Antikoagulanzienvergiftung. Es gibt jedoch keinen aussagekräftigen 100%-Test. Eine weitere Möglichkeit ist eine toxikologische Analyse von z.B. Erbrochenem. Gleichzeitig erkennt der Tierarzt mögliche Blutungen – Ultraschall, Röntgen von Brust und Bauch.
Wie es geht?
Stellt man fest, dass ein Tier Nagetiergift gefressen hat, ist die erste Hilfe die Dekontamination, also in diesem Fall die Befreiung des Körpers vom Gift durch Auslösen von Erbrechen. Dies ist maximal 4 Stunden nach der Einnahme sinnvoll – danach ist das Gift bereits aufgenommen und das Erbrechen wirkungslos.
Wenn ein Hund ein vergiftetes Nagetier frisst, ist das Risiko einer Vergiftung minimal.
Eine tierärztliche Untersuchung wenige Stunden nach der Giftaufnahme ist sinnlos – Erscheinungen und Störungen der Blutgerinnung (d. h. Veränderungen der Gerinnungszeiten PT, aPTT) treten erst nach mehreren Tagen auf – unmittelbar nach der Giftaufnahme sind das Tier und alle Untersuchungen normal.
In einer solchen Situation gibt es zwei Möglichkeiten:
1) Beginnen Sie mit der Verabreichung des Gegenmittels – das ist Vitamin K, das in der Tschechischen Republik in flüssiger Form zur oralen Verabreichung erhältlich ist (im Ausland sind auch Tabletten erhältlich).
2) in 2-3 Tagen Blutgerinnungszeiten (PT, aPTT) messen, wenn sie verlängert sind, bedeutet dies eine Vergiftung und es ist notwendig, eine Behandlung mit Vitamin K zu beginnen, wenn sie normal sind, entweder keine Einnahme stattgefunden hat, die Dekontamination wirksam war, oder Es war wenig Gift vorhanden und es bedarf keiner weiteren Lösung
Behandlung einer Nagetiergiftvergiftung
Glücklicherweise gibt es ein Gegenmittel – nämlich Vitamin K. Eine einmalige Gabe oder z.B. eine Woche lang ist jedoch sinnlos. Die Mindestdauer beträgt 2 Wochen (bei Präparaten auf Basis des seltener verwendeten Warfarins), 1 Monat bei den anderen – wenn wir uns also über den Wirkstoff nicht sicher sind, ist es notwendig, ihn mindestens 1 Monat lang zu verabreichen. Nach Ende der Behandlung wird in 2-3 Tagen die Blutgerinnung überprüft, um zu sehen, ob die Therapie ausreichend war.
Prognose
Wenn das Tier bereits blutet, benötigt die überwiegende Mehrheit dieser Patienten eine Bluttransfusion. Die Überlebensrate der mit Nagetiergift vergifteten Tiere liegt bei knapp über 80%.