Antibiotika
Obsah článku
Quelle des Titelbildes: elements.envato.com
Was sind Antibiotika?
Antibiotika sind Stoffe, die die Vermehrung von Mikroorganismen stoppen (bakteriostatisch) oder sie abtöten (bakterizid). Einige bakteriostatische Antibiotika können jedoch in höheren Konzentrationen Mikroorganismen abtöten, sodass diese Einteilung nicht ganz streng ist. Hierbei handelt es sich um Substanzen, die auf natürliche Weise von bestimmten Bakterien oder Pilzen produziert werden, es können aber auch einige künstlich hergestellte Substanzen, sogenannte Chemotherapeutika, einbezogen werden.
Antibiotika werden im Kampf gegen Bakterien eingesetzt, ihre Beschaffung ist an eine ärztliche Verordnung gebunden.
Antibiotika entfalten ihre Wirkung über verschiedene Mechanismen, das Hauptziel bleibt jedoch eine ausreichende Wirkung auf Mikroorganismen bei möglichst geringer negativer Auswirkung auf den Patienten. Antibiotika werden vor allem zur Behandlung bakterieller Infektionen eingesetzt, manche wirken aber auch gegen Pilze oder parasitäre Protozoen. Eine weitere mögliche Einsatzmethode ist die sogenannte Antibiotika-Prophylaxe, bei der vorbeugend Antibiotika verabreicht werden, um die mögliche Entstehung einer Infektion zu verhindern. Allerdings muss eine solche Verabreichung vom Tierarzt sorgfältig im Hinblick auf das mögliche Infektionsrisiko abgewogen werden.
Die häufigsten Krankheiten werden mit Antibiotika behandelt
- bakterielle Harnwegsinfektion
- Bisswunden
- Entzündung Prostata, Gebärmutter
- Durch Zecken übertragene Krankheiten
- Lungenentzündung
- Leptospirose
- Bakterielle Dysbiose im Verdauungstrakt
Was ist Antibiotikaresistenz?
Antibiotikaresistenz ist ein Phänomen, bei dem die Wirkung verabreichter Antibiotika auf einen bestimmten Mikroorganismus verringert oder vollständig aufgehoben wird. Dies ist eines der Hauptprobleme der heutigen Medizin, sowohl der Veterinärmedizin als auch der Humanmedizin, da es die Behandlung des Patienten erheblich erschwert. Insbesondere multiresistente Bakterienstämme, die gegen eine größere Zahl von Antibiotika resistent sind, stellen eine große Bedrohung für Tiere und Menschen dar. Das Risiko, eine Antibiotikaresistenz zu entwickeln, steigt mit jedem Einsatz von Antibiotika, insbesondere bei unsachgemäßer Anwendung.
Die Hauptursache für bakterielle Resistenzen ist der übermäßige Einsatz von Antibiotika, auch in Situationen, in denen diese nicht erforderlich sind.
Wenn wir wollen, dass Antibiotika bei der Behandlung unserer pelzigen Haustiere weiterhin wirken, müssen wir uns alle am Kampf gegen Antibiotikaresistenzen beteiligen. Ohne die ordnungsgemäße Verabreichung von Antibiotika durch den Besitzer können die Tierärzte selbst nichts tun. Andererseits sollten sich auch Tierärzte an die Regeln für die korrekte Verschreibung dieser Medikamente halten.
Prävention ist wichtig
In der Medizin versuchen wir immer, wenn möglich, Problemen vorzubeugen, anstatt sie im Nachhinein zu lösen. Indem Sie sich um die Gesundheit Ihres Haustieres kümmern, verringern Sie die Wahrscheinlichkeit, dass eine Krankheit auftritt, die eine Behandlung mit Antibiotika erforderlich machen könnte. Geben Sie ihm eine ausgewogene Ernährung mit allen wichtigen Stoffen im richtigen Verhältnis, viel Bewegung, regelmäßige Impfungen und Entwurmungen und eventuell eine regelmäßige jährliche Kontrolle beim Tierarzt.
Antibiotika sind kein Allheilmittel
Antibiotika sind nicht allmächtig und es gibt ein breites Spektrum an Krankheiten, bei denen sie überhaupt nicht wirken, wie zum Beispiel Virusinfektionen. In einem solchen Fall würden wir durch die Gabe von Antibiotika den Organismus des Tieres unnötig belasten und zudem das Risiko einer Resistenzentwicklung erhöhen. Daraus folgt, dass für die Auswahl der richtigen Behandlung eine gründliche Diagnose und ein individueller Ansatz erforderlich sind. Wenn Ihr Haustier Krankheitssymptome zeigt, suchen Sie daher einen Tierarzt auf und versuchen Sie nicht, die Krankheit selbst zu behandeln. Fragen Sie auch nicht nach Antibiotika, es sei denn, Ihr Tierarzt sieht einen Grund dafür.
Wenn noch ein paar Tabletten übrig sind
Wenn Sie Antibiotika von einer früheren Behandlung oder von einem anderen Tier übrig haben, verabreichen Sie diese niemals selbst einem kranken Tier. Verabreichen Sie dem Tier immer nur die vom Tierarzt verordneten Antibiotika. Wie bereits erwähnt, handelt es sich möglicherweise überhaupt nicht um eine auf Antibiotika reagierende Krankheit. Darüber hinaus sind einige Antibiotika möglicherweise für eine bestimmte Tierart nicht geeignet und können sogar giftig sein. Geben Sie auch niemals menschliche Präparate, da diese für Tiere gefährlich sein können.
Befolgen Sie während der Behandlung stets die Anweisungen Ihres Arztes.
Wenn Sie von der vorherigen Behandlung noch Tabletten übrig haben, geben Sie diese in der Apotheke ab, wo sie fachgerecht entsorgt werden. Bewahren Sie Arzneimittel außerhalb der Reichweite von Kindern und Tieren auf, um ein versehentliches Verschlucken zu verhindern.
Hygiene ist die Grundlage
Befolgen Sie im Umgang mit Tieren grundlegende Hygieneregeln wie Händewaschen, um das Risiko einer Übertragung von Mikroorganismen vom Tier auf den Menschen (Antibiotikaresistenzen sind auch in der Humanmedizin ein Problem und stellen eine Gefahr für die menschliche Gesundheit dar) oder zwischen Tieren zu verringern.
Wozu dienen Diagnosetests?
Mithilfe von Tests bestätigt der Tierarzt die Diagnose und stellt sicher, dass die Krankheit tatsächlich mit Antibiotika behandelbar ist. Darüber hinaus ist es möglich, die Empfindlichkeit der gefundenen Mikroorganismen gegenüber einzelnen Antibiotika zu bestimmen, d. h. wir ermitteln, welche Antibiotika tatsächlich gegen die jeweiligen Mikroorganismen wirken. Natürlich kann es auch dann vorkommen, dass die Behandlung nicht zu 100 % wirksam ist, da Mikroorganismen im Labor manchmal anders reagieren als im lebenden Körper. Die Bestimmung der Empfindlichkeit erhöht jedoch die Wahrscheinlichkeit eines Behandlungserfolgs.
Im Kampf gegen eine bakterielle Infektion ist es immer am besten, die Art der Bakterien und ihre Empfindlichkeit gegenüber Antibiotika zu kennen.
Was tun, wenn Ihr Haustier wieder wie ein Fisch ist?
Es kommt vor, dass das Tier schon vor Ende der Behandlung deutlich erleichtert ist. Manche Besitzer zögern dann, weiterhin Antibiotika zu verabreichen. Es könnte den Anschein haben, dass wir einem gesunden Tier „unnötig“ Medikamente verabreichen. Die Tatsache, dass das Haustier klinisch gesund ist, also keine sichtbaren Symptome zeigt, bedeutet jedoch nicht, dass es uns gelungen ist, die Krankheitsursache vollständig zu beseitigen. Wenn wir die Antibiotika zu früh absetzen, überleben einige wenige Mikroorganismen und können sich mit der Zeit erneut vermehren und wiederholte Infektionen verursachen. Unvollständig geheilte Infektionen, wenn wir nicht alle Mikroorganismen zerstören und einige von ihnen überleben, erhöhen das Risiko einer Resistenzentwicklung und der daraus resultierenden Unwirksamkeit der Behandlung erheblich.
Versuchen Sie, die Dosierung einzuhalten
Es ist nicht immer einfach, die Dosierung nach den Anweisungen des Tierarztes einzuhalten, da unsere Haustiere die Einnahme von Tabletten in regelmäßigen Abständen verweigern. Für die Behandlung ist es jedoch wichtig, dass Sie versuchen, die Dosierung so gut wie möglich einzuhalten. Um Mikroorganismen abzutöten, ist es wichtig, dass das Antibiotikum immer in ausreichender Konzentration im Körper vorhanden ist, damit es kontinuierlich wirken kann. Wenn die Konzentration des Antibiotikums schwankt, erhöht sich die Überlebenschance des Krankheitserregers und damit das Risiko einer Resistenzentwicklung.
Wenn Ihr Haustier krank ist oder Sie Fragen zur Behandlung haben, wenden Sie sich an Ihren Tierarzt. Es ist immer besser, einen Spezialisten zu fragen, als Medikamente falsch zu verabreichen. Durch den verantwortungsvollen Umgang mit Antibiotika schützen wir nicht nur die Gesundheit unserer Vierbeiner, sondern auch die Gesundheit der Menschen.